💭 Ein Jahr, das Spuren hinterlässt
Während sich 2024 dem Ende zuneigt, spüre ich – wie so oft im Dezember – das Bedürfnis, zurückzublicken. Doch dieses Jahr war anders. Es hat mich tief getroffen. Es war ein Jahr voller Verlust, Veränderung und neuer Fragen. Ein Jahr der Stille, der Unsicherheit und der wiederentdeckten Worte.
👤 Abschied von meinem Vater
Im September habe ich meinen Vater verloren, nach einer langen Krankheit, die von Demenz geprägt war. Ich hatte das Vorrecht – und den Schmerz –, ihn bis zum Ende zu begleiten. Eine schwebende Zeit, in der die Worte verschwanden, aber die bloße Präsenz alles bedeutete.
In dieser zerbrechlichen, oft verwirrenden Stille entdeckte ich eine andere Form von Zärtlichkeit. Eine Fürsorge, die nicht mehr auf Worten beruhte, sondern auf Dasein, Zuhören und einfachem Mitsein.
Seine Krankheit hat uns beide verändert. Der Konflikt wich der Ruhe, die Distanz löste sich auf in einem unerwarteten Frieden.
👪 Gemeinsame Trauer
Auf diesem Weg war ich nicht allein. Mein Mann war meine stille Kraft. Dann meine Mutter, mein Bruder, meine Familie – gemeinsam haben wir den Schmerz getragen. Doch mitten im Leid fanden wir etwas Überraschendes: eine Liebe, die tiefer ging als je zuvor.
Es war ein gemeinsamer Weg. Schwer, ja – aber auch voller echter Nähe.
🎂 Sechzig: Ein Geburtstag voller Kontraste
Drei Wochen später kam mein sechzigster Geburtstag. Mitten in der Trauer. Und mit ihm ein Wirbel aus widersprüchlichen Gefühlen.
Dankbarkeit für den Weg, den ich gegangen bin. Aber auch Desorientierung, drängende Fragen:
Lebe ich wirklich meine Träume? Erkenne ich sie noch?
Es fühlte sich an wie eine Schwelle. Zerbrechlich und stark zugleich. Verloren, aber bereit, neu zu beginnen.
🎨 Kunst als Anker
Und dennoch gab es Lichtmomente. Zwei Einzelausstellungen. Ein Werk, das für mich eine Wende darstellt.
Es gab Monate, in denen ich nicht malen konnte – zu viel Trauer, zu viel Verwirrung. Und doch war die Kunst da. Still, aber präsent. In mir.
Die Kunst hat mich nie verlassen. Im Gegenteil – sie hat mich daran erinnert, wer ich bin.
Mehr über meinen künstlerischen Weg →
Kunst ist meine Muttersprache. Meine wahrste Identität.

🔄 Der Wunsch nach Veränderung
Jetzt verspüre ich den Wunsch, tiefer zu gehen. Meiner Arbeit mehr Bedeutung zu geben.
Ich stelle mir das kommende Jahr als eine Zeit des Wiederaufbaus vor. Langsam, bewusst, mit Demut.
Eine Zeit, in der jeder Jahresrückblick zu einem Neuanfang wird. In der auch die Stille ihren Platz hat.
🥂 Der Blick nach vorn
Stoßen wir auf das neue Jahr an – mit Mut.
Mit Entschlossenheit.
Und ja, auch mit einer Prise Leichtigkeit – denn das Leben überrascht uns oft genau dann, wenn wir es am wenigsten erwarten.